Zum Weltrotkreuztag 2022: Grundprinzip Menschlichkeit
Wiesbaden/Hessen - Zum Internationalen Weltrotkreuztag am 8. Mai 2022 erinnert das Deutsche Rote Kreuz in Hessen an das humanitäre Grundprinzip all seiner Gliederungen: die Menschlichkeit.
„Sie ist besonders in diesen aktuell politisch angespannten Zeiten von größter Wichtigkeit“, betont Norbert Södler – Präsident des DRK-Landesverbandes Hessen e.V. anlässlich des Weltrotkreuztages 2022.
Er führt weiter aus: „Unser weltweites Freiwilligennetzwerk basiert auf Unabhängigkeit und Neutralität. Wir alle handeln im Interesse von Menschen, die schutzbedürftig sind, sei es aufgrund von Naturkatastrophen oder kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Bedeutung dieser Grundsätze ist seit dem 24. Februar noch deutlicher hervorgetreten. Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet nicht nach Nationalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung. Sie ist einzig bemüht, den Menschen nach dem Maß ihrer Not zu helfen und dabei den dringendsten Fällen den Vorrang zu geben. Um sich das Vertrauen aller zu bewahren, enthält sich die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung der Teilnahme an Feindseligkeiten wie auch, zu jeder Zeit, an politischen, rassischen, religiösen oder ideologischen Auseinandersetzungen. Nur so kann es gelingen, in einem bewaffneten Konflikt der Zivilbevölkerung und den Verwundeten aller Kriegsparteien gleichzeitig zu helfen.“
Hintergrund Weltrotkreuztag
Am 8. Mai erinnert die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) an den Geburtstag eines Mannes vor 194 Jahren: Henry Dunant. Er wurde am 8. Mai 1828 in Genf geboren und war ein Schweizer Geschäftsmann. Seine bürgerliche Erziehung war von humanistischen und christlichen Werten geprägt.
Sein Geburtstag gilt für die weltweite Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung als Weltrotkreuztag.
Die IFRC ist die weltweit größte humanitäre Hilfsorganisation, die 160 Millionen Menschen durch ihre 192 Mitglieder zählenden Nationalen Gesellschaften erreicht.
Historie
Im Juni 1859 wurde Henry Dunant Zeuge der schweren kriegerischen Auseinandersetzungen im italienischen Solferino. Die erschütternden Erlebnisse und seine Vorschläge, in solchen Situationen zu helfen schrieb er in „Eine Erinnerung an Solferino“ nieder. Das gedruckte Werk fand weit verbreitete Anerkennung. Ein Internationales Komitee für Verwundetenpflege wurde bald darauf gegründet. Seit 1876 trägt es den Namen „Internationales Komitee vom Roten Kreuz“ (IKRK). Die im Jahr 1864 beschlossene Genfer Konventionen sie ebenfalls auf die Ideen Dunants in seinen Solferino-Erinnerungen zurückzuführen. Sie stellen die zentrale Komponente des Humanitären Völkerrechts dar.
1901 erhielt Henry Dunant für seine Lebensleistung zusammen mit dem Pazifisten Frédéric Passy den ersten Friedensnobelpreis.
Traurige Aktualität
Die Bedeutung des Humanitären Völkerrechts hat nach über 70 Tagen Kriegshandlungen in der Ukraine traurige Aktualität. Im Kriegsfall ist der Schutz von Personen, die nicht oder nicht mehr an den Kampfhandlungen teilnehmen darin festgehalten.
Das Rote Kreuz in Hessen
Das hessische Rote Kreuz gliedert sich in 37 Kreisverbände und 424 Ortsvereine. Die fünf Gemeinschaften Bereitschaften, Wasserwacht, Bergwacht, Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie das Jugendrotkreuz sind die Elemente des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen. Wir haben 322 Bereitschaften, 183.328 Fördermitglieder, 18.451 aktive Helferinnen und Helfer, darunter 4.182 Jugendrotkreuzmitglieder in 260 JRK-Gruppen. Zudem arbeiten 8.383 hauptamtliche Mitarbeiter im DRK Hessen.