Letzter Erste-Hilfe-Kurs häufig mehr als zehn Jahre her: DRK appelliert, Wissen regelmäßig aufzufrischen
Erste Hilfe rettet Leben: Wissen regelmäßig auffrischen
Ersthelferkenntnisse sind in über 90 Prozent der Fälle für Menschen im nahen Umfeld nötig, bspw. beim Ausüben des Hobbys, auf der Arbeit und am häufigsten in der eigenen Familie.
Das DRK empfiehlt, alle zwei Jahre Auffrischungskurse zu besuchen, denn das Wissen lässt schnell nach.
Die DRK-Kreisverbänden in Hessen bieten eine Vielzahl an kurzen Übungs- und Auffrischungskursen an, die ca. 90 Minuten umfassen.
So bspw. zum Thema Verletzungen oder Wiederbelebung. Diese Fit-in-Erster Hilfe-Module sind sehr gut geeignet, wieder mehr Sicherheit in der Ausübung von Erster Hilfe zu erlangen.
Studie mit besorgniserregenden Ergebnissen
In der Umfrage des DRK gaben nur 17,1 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie innerhalb der letzten zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs besucht haben. Bei 41 Prozent liegt der letzte Kurs mehr als 15 Jahre zurück, 3,5 Prozent haben laut Umfrage noch nie einen Kurs absolviert. Viele Menschen würden laut DRK erst dann einen Kurs machen, wenn sie jemanden pflegen, sie es verpflichtend machen müssen oder eine Notsituation erlebt haben, in der sie nicht wussten, wie sie richtig helfen.
Die Umfrage macht deutlich, dass das Wissen tendenziell nachlässt, umso länger der letzte Kurs zurückliegt. Zwar gaben 61,7 Prozent im Rahmen einer Selbsteinschätzung an, dass sie sich zumindest eher in der Lage fühlen, in einer Notfallsituation Erste Hilfe zu leisten. Mehr als jede fünfte Person tut dies allerdings eher nicht oder gar nicht. Bei Menschen, deren Kurs schon länger als 15 Jahre zurückliegt, steigt dieser Anteil auf mehr als jede dritte Person. Auch beim Wissen, wie man eine Herzdruckmassage durchführt, steigt der Anteil der Personen mit keinen oder geringen Kenntnissen, je länger der letzte Kurs zurückliegt. Dies zeige, dass sich ein Erste-Hilfe-Kurs, wie ihn das DRK vielerorts anbietet, auszahle.
Über den plötzlichen Herztod:
Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.
An ihm sterben statistisch ca. 200 Personen pro Tag und die Dunkelziffer ist hoch. Zum Vergleich: Im Straßenverkehr kommen weniger als acht Menschen pro Tag um. Beim plötzlichen Herz- und Kreislaufstillstand können bereits nach wenigen Minuten irreversible Schäden auftreten. In solchen Fällen ist es deshalb besonders wichtig, die Symptome schnell zu erkennen und umgehend zu handeln.
In Deutschland beginnen Laien nur in circa 50 Prozent aller Fälle mit Wiederbelebungsmaßnahmen, die Überlebensrate (= Entlassung aus dem Krankenhaus) liegt derzeit bei gut 10 Prozent. (Quelle: Deutsches Reanimationsregister). Durch Laien-Reanimation werden jedes Jahr Tausende von Menschenleben gerettet und es könnten noch viele Tausend mehr jedes Jahr sein.
Mit der einfachen Leitformel für die Reanimation „Prüfen. Rufen. Drücken.“ können Personen helfen: Prüfen: Keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung? Rufen: Den Notruf 112 wählen. Drücken: Herzdruckmassage. Fest und schnell 5 bis 6 Zentimeter tief in der Mitte des Brustkorbs 100- bis 120-mal pro Minute drücken. Nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.
Die Formel können auch schon Kinder umsetzen, weshalb sich das DRK schon seit Jahren dafür einsetzt, dass bereits Schülerinnen und Schüler mit den wichtigsten Maßnahmen vertraut gemacht werden.
Zur Umfrage:
Civey hat für das Deutsche Rote Kreuz vom 05.08. bis 06.08.2024 online 2.500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt.
Weitere Informationen zur Ersten Hilfe gibt es unter ...
(https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/)