Hausnotruf-Schulterschluss der DRK-Kreisverbände im Lahn-Dill-Kreis
Die DRK-Kreisverbände Dillkreis und Wetzlar starten im neuen Jahr erstmals eine gemeinsame Hausnotruf-Aktion.
„Wir wollen zukünftig enger und verzahnter zusammenarbeiten“, erklärt Alexander Bretsch, Vorstandsvorsitzender DRK-Dillkreis. Dabei wolle man die Ressourcen der beiden Kreisverbände bündeln und neue Zielgruppen ansprechen. „Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und legt den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Lahn-Dill-Kreis“, bekräftigt Jürgen Müller, Kreisgeschäftsführer DRK-Wetzlar.
In dem Kooperationsprojekt sehen Bretsch und Müller ein erfolgversprechendes Zukunftsmodell. So könnten nicht nur Kosten eingespart, sondern auch der Gesamtauftritt des Roten Kreuzes in der Region gestärkt und neue Zielgruppen gewonnen werden. „Die Menschen vertrauen auf das Rote Kreuz als starke Gemeinschaft. Nur so können wir auch zukünftig die an uns gestellten Herausforderungen bewältigen“, sind sich Bretsch und Müller einig.
In der Praxis werden die Hausnotrufkunden weiterhin von „ihrem“ Kreisverband betreut. „Unsere Zielgruppen sind längst nicht mehr ausschließlich ältere Menschen. Im Gegenteil: Es gibt keine Altersbegrenzung nach unten“, erläutert Erik Jochum, Sachgebietsleiter Hausnotruf beim DRK-Wetzlar. Denn auch jüngere Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen erhalten mit dem Hausnotruf schnelle Hilfe im Notfall. Die bundesweite Kampagne „Bunter, sicherer, unbeschwerter“ bringt dies bildhaft zum Ausdruck und bezieht stärker die Angehörigen mit ein. „Es sind oftmals die erwachsenen Kinder, die besorgt bei uns anrufen und die Mutter oder den Vater gut versorgt wissen wollen. Da schafft der Hausnotruf Sicherheit - für beide“, fügt Angelika Arnold, Sachgebietsleiterin Hausnotruf beim DRK-Dillkreis, an.
Die Zusammenarbeit startete am 17. Januar 2022. Im Rahmen eines Pilotprojektes erhielten rund 9.600 Haushalte per Postwurfsendung einen Hausnotrufflyer. Der Feldversuch umfasste im nördlichen Lahn-Dill-Kreis die Gemeinde Sinn und Teile der Gemeinde Greifenstein. Im Südlichen wurde die Gemeinde Ehringshausen berücksichtigt. Dort, wo das DRK in der Öffentlichkeit aktiv ist, liegt zusätzlich Informationsmaterial aus. In den beiden letzten Jahren waren coronabedingt Vorträge bei Seniorennachmittagen und Informationsstände leider nicht mehr möglich. Mit den Postwurfsendungen hat man in der Corona-Pandemie einen Weg gefunden, kontaktlos über den DRK-Hausnotruf zu informieren. Und das nachhaltig. So berichtet Angelika Arnold von einer Seniorin, die einen Hausnotrufflyer sechs Jahre in einer Schublade aufbewahrte, bevor sie ihn wieder zur Hand nahm und einen Termin mit dem DRK vereinbarte. „Wir freuen uns auf die Resonanz und die Kundengespräche“, sind sich Arnold und Jochum einig. In persönlichen Beratungsgesprächen werden sie versuchen, eine passgenaue, individuelle Hausnot-Lösung für den jeweiligen Kundenbedarf zu finden. Unter bestimmten Voraussetzungen zahlt die Pflegekasse einen Zuschuss zu dem jeweiligen Hausnotrufpaket. Hier berät das Rote Kreuz und ist bei der Antragstellung behilflich.
Mit der neuen Hausnotruf-Kampagne verfolgt das Rote Kreuz keinen neuen Trend – im Gegenteil. Der Hausnotruf ist und bleibt ein verlässliches Stück „Normalität“ in einem sich ständig verändernden Alltag mit neuen Herausforderungen. Dem begegnet das DRK mit Verantwortung und Verlässlichkeit.
Weitere Informationen direkt beim DRK-Wetzlar (06441 9764-0).