DRK Hessen besorgt über Schließungsbeschluss der Impfzentren / Angebot der Unterstützung / DRK-Präsident dankt Engagement in Impfzentren
Den Beschluss der Schließungen der Impfzentren in Hessen zum Ende September sieht der DRK-Landesverband Hessen e.V. mit Sorge.
Norbert Södler, Präsident des DRK-Landesverbandes Hessen e.V. dazu: „Den Beschluss zur Schließung der Impfzentren zum 30.9. nehmen wir zur Kenntnis. Wir als DRK hätten uns einen Übergang mit einem Fortbestehen von Impfmöglichkeiten in einer kleineren, flexibleren Form gewünscht. Es gibt immer noch zahlreiche Menschen, die nicht oder nicht gut durch niedergelassene Ärzte erreicht werden können.“ Gründe können sein z.B. Sprachbarrieren, ein hoher Informations- und Aufklärungsbedarf, Immobilität oder kein vorhandener Hausarzt bzw. keine Krankenversicherung.
Angebot der Unterstützung
Norbert Södler erläutert: „Die Strukturen der niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte könnten vor allem vor dem Hintergrund der ansteigenden Infektionszahlen, möglicher Pläne zu einer Auffrischungs- (‚Booster‘-) Impfung und der parallelen Grippeimpfung im Herbst nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Das DRK war und ist in großem Umfang an den Impfzentren beteiligt und wir haben viel Erfahrung gesammelt. Wir sind gesprächsbereit und bieten dem Öffentlichen Gesundheitsdienst unsere Unterstützung in der Fortsetzung der Impfkampagne in Hessen an. Wichtig ist ein einfacher, dezentraler und vor allem niedrigschwelliger Zugang zu einer Impfung gegen Corona“, so Södler abschließend.
DRK Hessen in den hessischen Impfzentren
Das DRK in Hessen verfolgt seit Start der Impfkampagne im Dezember 2020 als oberstes Ziel, das Impfen in Hessen voranzubringen. Die DRK-Kreisverbände in Hessen sind an 22 von insgesamt 28 Impfzentren in Hessen beteiligt, elf werden vom DRK allein oder in Kooperation betrieben.
Norbert Södler bedankt sich bei allen DRK-Strukturen: „Ich spreche allen hochengagierten DRK-Ebenen in Hessen meinen größten Dank darüber aus, was sie zur Bekämpfung der Pandemie beigetragen haben. Ich bin sehr stolz auf die außergewöhnlichen Leistungen, die unserer Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler mit voller Kraft seit dem letzten Frühjahr 2020 gestemmt und bewältigt haben. Zu Recht ist das DRK in Hessen in dieser großen Form an den Impfzentren beteiligt, einfach weil es dazu in der Lage war und ist.“
Rückblick
Seit März 2020 sind mindestens 1.874 ehren- und hauptamtliche Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler in Hessen im Einsatz gegen Corona (722 Ehrenamtliche und 1.152 Hauptamtliche). Sie engagieren sich in den Impfzentren, bei den mobilen Impfteams und bei den Testungen, stellen den Hintergrunddienst im Rettungsdienst sicher, arbeiten in den koordinierenden DRK-Einsatzstäben und übernehmen Sonderaufgaben z. B. in den Alten- und Pflegeeinrichtungen.
DRK Hessen beteiligt an 22 von 28 Impfzentren
Elf Impfzentren werden seit Ende Dezember 2020 von folgenden DRK-Kreisverbänden (KV) und einer GmbH als Dienstleister betrieben, davon fünf in Alleinverantwortung des DRK, sechs in Kooperation mit anderen Hilfsorganisationen oder Partnern:
• DRK-KV Dillkreis e.V. in Lahnau-Waldgirmes (Lahn-Dill-Kreis)
• DRK-KV Eschwege e.V. mit DRK-KV Witzenhausen e.V. – Eschwege (Werra-Meißner-Kreis)
• DRK-KV Frankfurt e.V. in der Festhalle (Stadt Frankfurt)
• DRK-KV Fulda mit DRK-KV Hünfeld und weiteren Kooperationspartnern in Fulda (Kreis Fulda)
• DRK-KV Limburg e.V. mit DRK-KV Oberlahn e.V. in Limburg-Dietkirchen (Kreis Limburg-Weilburg), gemeinsam mit MHD
• DRK-KV Marburg-Gießen e.V. (gemeinsam mit JUH)
in Marburg (Kreis Marburg-Biedenkopf) und
• Heuchelheim (Kreis Gießen)
• DRK-KV Main-Taunus (gemeinsam mit ASB) in Hattersheim (Main-Taunus-Kreis)
• DRK-KV Odenwaldkreis in Erbach (Odenwaldkreis)
• DRK-Rettungs- und Sozialdienste Starkenburg GmbH in Reinheim (Kreis Darmstadt-Dieburg, gemeinsam mit JUH)
• DRK-KV Schwalm-Eder e.V in Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis)
Bei elf weiteren hessischen Impfzentren stellt das DRK Teilkomponenten wie Impfpersonal, den Sanitätsdienst, mobile Impfteams oder Logistik.
DRK-Wetzlar betreut Geimpfte in der Nachsorge
Der DRK-Kreisverband Wetzlar e. V. unterstützt in Kooperation mit den Malteser Wetzlar die Rotkreuz-Kolleginnen und -Kollegen im Impfzentrum in Lahnau. Seit 14. Februar 2021 sind regelmäßig sonntags ehrenamtliche Kräfte des DRK-Wetzlar in der Nachbetreuung der Geimpften im Einsatz. Die Betreuungskräfte sind im Ruhebereich des Impfzentrums eingesetzt. Bei einem medizinischen Notfall stellen sie eine schnelle Hilfe sicher und arbeiten Hand in Hand mit den Rettungskräften vor Ort zusammen. Hierzu ist sonntags ein Rettungswagen des DRK-Wetzlar mit qualifizierten Rettungskräften im Impfzentrum in Lahnau eingesetzt.