„Die 112, das sind wir“ - Rotes Kreuz besucht Kita Zwergenland
Joshua Dürr und Noah Hofheinz treffen an diesem Dienstagmorgen mit ihrem Rettungswagen zu einem besonderen Einsatz ein. Die beiden jungen Männer absolvieren ihren Freiwilligendienst beim DRK Rettungsdienst Mittelhessen und unterstützen heute die Rotkreuz-Ausbilderin Kerstin Franke Fontinha beim Projekt „Trau dich kleiner Helfer“. Diese schult in der Kindertagesstätte Zwergenland in Burgsolms rund 25 Vorschulkinder im Alter von fünf bis sieben Jahren in Erster Hilfe. Das Rote Kreuz Wetzlar will damit schon die Kleinsten für die Erste Hilfe begeistern, und sie ermutigen, Verantwortung zu übernehmen. Außerdem sollen sie dazu befähigt werden, in Notfallsituationen zu helfen. Zum Abschluss des Unterrichtes erkunden die kleinen Helferinnen und Helfer einen Rettungswagen und erleben anschaulich die Arbeit der Rettungskräfte.
Franke Fontinha empfängt Joshua und Noah auf dem Parkplatz der Kindertagesstätte und stimmt mit ihnen den Ablauf ab. In jeweils vier Gruppen schult sie für einen möglichen Notfall. Unterstützt wird sie dabei von „Tim“, eine Handpuppe, mit der sie kindgerecht und spielerisch Erste-Hilfe-Maßnahmen vermittelt. Die Vorschulkinder lernen beispielsweise Verbände anzulegen und die stabile Seitenlage. Im Rollenspiel üben sie den Notruf 112 zu wählen und den Notfall zu schildern. Zum Abschluss der Einführung in die Erste Hilfe erhalten sie die „Urkunde für kleine Lebensretter“. Danach gehen die einzelnen Gruppen mit ihren Betreuungskräften zum Rettungswagen. Hier kommen Joshua und Noah zum Einsatz. „Wir wollen vor allen Dingen Ängste abbauen und einen positiven Effekt erzielen“, erklärt Franke Fontinha. Sie will Vertrauen aufbauen und die Sicherheit vermitteln, dass den Menschen in einem Rettungswagen geholfen wird. Und wie das geht, das werden Joshua und Noah zeigen. Aufgeregt sind die beiden nicht. „Wir haben Nichten und Neffen und kennen das „Gewusel“ mit kleinen Kindern“, meint Joshua. Und schon geht es los. Die erste Gruppe kommt zum Rettungswagen. „Hallo. Das ist der Noah, ich bin der Joshua. Die 112 ruft ihr an, wenn es jemanden schlecht geht. Wir sind die 112 und zeigen euch heute, wie wir Menschen helfen“. Die beiden breiten ihre Notfallrucksäcke auf dem Boden aus. Dabei arbeiten sie gut abgestimmt und Hand in Hand. Sie zeigen Fieberthermometer und Stethoskop und berichten, wie sie damit im Einsatz arbeiten. „Das kenn´ ich vom Kinderarzt“, ruft Loreen. Joshua setzt eine Sauerstoffmaske auf und Noah erklärt, dass damit Menschen geholfen wird, die schlecht Luft bekommen. Die kleinen Helferinnen und Helfer sind begeistert und neugierig bei der Sache. Sie staunen, als sie mit dem Pulsoximeter laut und deutlich ihren eigenen Herzschlag hören. Ohne Scheu und mit viel Selbstvertrauen besichtigen sie dann den Rettungswagen. „Ich will da sitzen, wo die Krankenwagenmänner sitzen“, „Ist das Kühlfach für Getränke?“, „Wo geht denn das Blaulicht an?“, „Wieviel Rettungswachen gibt es denn? 800 Millionen?“. Joshua und Noah beantworten geduldig alle Fragen, erklären kindgerecht die medizinischen Geräte im Rettungswagen, lassen die Kleinen auf der Trage Probeliegen und befördern sie mit dem Tragestuhl. Zum Abschluss darf das Blaulicht natürlich nicht fehlen. „Das war heute schön und wir haben viel gelernt. Vielen Dank und Tschüss“. Und schon geht es weiter mit der nächsten Gruppe.
Joshua und Noah haben sich nach dem Abitur für einen einjährigen Freiwilligendienst beim DRK Rettungsdienst Mittelhessen entschieden. Für beide die optimale Gelegenheit, ihr berufliches Interesse an der Medizin vor dem Studium in der Praxis zu überprüfen. Gestartet sind sie im November 2022. Bevor sie auf den Fahrzeugen zum Einsatz kamen, haben sie sich in einer 3-monatigen Modulschulung für den Einsatz als Rettungssanitäter / Rettungssanitäterin qualifiziert. Zu ihrem Arbeitsalltag gehören neben den Einsätzen auch festgelegte Tagesaufgaben, wie die Pflege der Einsatzfahrzeugpflege, die Materialkontrolle und deren Überprüfung auf Vollständigkeit. Kein Tag ist wie der andere und kein Einsatz lässt sich vorhersehen. „Ohne Teamarbeit geht es nicht und wenn wir mal schwierige Situationen erleben, besprechen wir das anschließend und bekommen Unterstützung“, erzählt Joshua. Für die beiden ist der Rettungsdienst genau das, was jetzt passt und Spaß macht. „Wir sind schon hängengeblieben und haben nach dem Freiwilligendienst verlängert“, grinst Noah.
Für weitere Informationen zum Freiwilligendienst im Rettungsdienst hier klicken: www.drk-rettungsdienst.de/freiwilligendienst
Für weitere Informationen zum Freiwilligendienst im Mobilen Sozialen Hilfsdienst hier klicken: https://www.drk-wetzlar.de/angebote/soziale-dienste/freiwilliges-soziales-jahr-im-mobilen-sozialen-hilfsdienst.html