200.000 DRK-Einsatzstunden für die Hochwasserhilfe
DRK-Hessen zieht erste Einsatzbilanz zur Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 / DRK-Präsident Norbert Södler dankt allen sichtbaren und ‚unsichtbaren‘ Einsatzkräften
Über 1.000 Einsatzkräfte des DRK aus ganz Hessen waren seit dem Beginn der Hochwasserkatastrophe am 15. Juli in Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz (RLP) vor Ort.
Während der mehr als 70 durchgehenden Einsatztage bewältigten sie folgendes Pensum:
- Helikoptergestützte Luftrettung von Menschen aus lebensgefährlichen Situationen in der Akutphase des Hochwassers
- Patiententransporte aus dem Schadensgebiet
- Suchdienstarbeit im Schadensgebiet RLP mit Bearbeitung von 4.000 Meldungen
- Sanitätsdienst, Verpflegung und Unterkunft für Einsatzkräfte in NRW und RLP (u.a. Bereitstellungsraum „Nürburgring“)
- Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) mit Betrieb des PSNV-Zentrums „Eifeldorf“ und mobile Einsätze im gesamten Schadensgebiet inklusive Betreuung der eigenen Einsatzkräfte
- Aufbau und Betrieb des Trinkwasserversorgungsnetzes im gesamten Ahrtal mit zeitweise 87 Ausgabestellen. Bis dato wurden 2.672.180 Liter Trinkwasser ausgegeben
- Aufbau und Versorgung von WASH-Komponenten (z.B. Duschcontainer, „Waschsalon“)
- Aufbau des Verpflegungszentrums für 10.000 Personen. Über 900.000 Warm- und Kaltmahlzeiten und mehr als 400.000 Liter Getränke, die durch DRK-Einheiten aus dem gesamten Bundesgebiet an 25 Ausgabestellen im Raum Ahrweiler verteilt wurden. Rückbau nach sechs Betriebswochen Mitte September
- Planung und Durchführung von Materialtransporten durch die DRK-Landesverstärkung Hessen in Fritzlar für sämtliche Einsatzbereiche und Auftraggeber wie z.B. das Land Hessen
- Hilfsgütertransporte zwischen Berlin und Bereitstellungsraum Koblenz
- IT-Spezialisten zur Errichtung einer Richtfunkstrecke im Ahrtal (Versorgung der Menschen mit Basis-Internet)
- Elektriker, Logistiker und Verwaltungskräfte für den Bereitstellungsraum Koblenz
Tausende Stunden und Tage aktiv
Bis dato wurden von den über 1.000 Einsatzkräften ca. 200.000 Stunden in bisher etwa 8.000 Einsatzkräftetagen geleistet. Hessens DRK-Präsident Norbert Södler erläutert: „Alle unsere 37 DRK-Kreisverbände in Hessen waren mit diesem bislang größten und komplexesten Einsatz des DRK-Landesverbandes beschäftigt. Sie alle halfen und helfen bis an ihre physischen und psychischen Belastungsgrenzen. Aktuell sind noch immer etwa 60 Helfende im Einsatz.
Damit die ersten Reihen der ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Katastrophengebiet erfolgreich arbeiten können, sind im Hintergrund Planungen für Personal, Logistik, Transporte und die Verarbeitung von Großspenden notwendig. Diese Aufgaben erbrachten die DRK-Landesverstärkung in Fritzlar sowie die Einsatzstäbe auf DRK-Kreis- und Landesverbandsebene. Oftmals ‚unsichtbar‘, gebührt diesen vielen Einsatzkräften ebenso großer Dank.“
Zentrale Aufgabe: Das Helfen
„Die oberste Prämisse für unsere ehren- und hauptamtlichen Kräfte ist stets das Helfen und das Absichern von Grundbedürfnissen für die Opfer von Katastrophen“, so Södler weiter, „Dafür sind unsere Leute fundiert ausgebildet. Als Präsident bedanke ich mich ausdrücklich bei allen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzlern und werde nicht müde, diese große Wertschätzung auch intern in unserem Verband stets zu wiederholen.
Wir haben in diesem Einsatz viel gelernt und stehen auch künftig bereit.“
Das Rote Kreuz in Hessen
Das hessische Rote Kreuz gliedert sich in 37 Kreisverbände und 424 Ortsvereine. Die fünf Gemeinschaften Bereitschaften, Wasserwacht, Bergwacht, Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie das Jugendrotkreuz sind die Elemente des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen.
Wir haben 322 Bereitschaften, 193.130 Fördermitglieder, 18.429 aktive Helferinnen und Helfer, darunter 4.579 Jugendrotkreuzmitglieder in 260 JRK-Gruppen. Zudem arbeiten 7.976 hauptamtliche Mitarbeiter im DRK Hessen.