Nico Dietrich, Sachgebietsleiter Breitenausbildung beim DRK-Wetzlar, leitete den Workshop. Gekommen waren an diesem Adventssonntag elf Teilnehmende. Zunächst ging er die einzelnen Schritte eines Notfallszenarios durch. „Sprechen Sie den Menschen laut und deutlich von vorne an. Achten Sie dabei auf die Pupillen und die Mimik. Vielleicht blutet die Person auch aus dem Mund“. Dies seien wichtige Informationen zur Einschätzung der Situation, erläuterte er. Durch Rütteln an der Schulter lässt sich erkennen, ob die Person reagiert. Wenn sie nicht reagiert, erfolgt die Atemkontrolle. Hierzu ist dicht an die Person heranzugehen. Ist der Atem hörbar? Hebt und senkt sich der Brustkorb beim Ein- und Ausatmen? Wenn kein Atem erkennbar ist, ist sofort der Notruf 112 abzusetzen und mit der Reanimation zu beginnen.
Die Reanimation veranschaulichte Dietrich an Phantomen. Es gilt die Faustregel: 30 x drücken – 2 x beatmen. Die Drucktiefe sollte etwa 1/3 der Brustkorbhöhe betragen. Die Sorge, eine Rippe zu brechen, konnte genommen werden. Dies ist bei einer Reanimation unkritisch und zu vernachlässigen, da ein Herzstillstand immer lebensbedrohlicher ist als eine gebrochene Rolle. Wichtig ist, umstehende Personen anzusprechen und Hilfe zu holen nach dem Prinzip der Zweihelfermethode. Denn eine Herz-Lungen-Wiederbelegung kostet Kraft – und die lässt nach zwei Minuten nach. An den Phantomen wurde anschließend Schritt für Schritt die Herz-Lungen-Wiederbelegung angeleitet, bevor die Teilnehmenden die Reanimation übten. Ein Monitor machte die Druckstöße sichtbar und gab Aufschluss über die Drucktiefe. Zum Einsatz kam auch der Automatisierte Externe Defibrillator (AED). Das Gerät ist speziell für den Einsatz durch Menschen entwickelt, die keine medizinische Ausbildung haben. Der AED überwacht den Herzschlag. Wird eine Herzrhythmusstörung erkannt, sendet er elektrische Impulse über die Elektroden an das Herz, damit sich der Herzschlag wieder normalisiert. Liegt ein Herzstillstand vor, leitet das Gerät die Herz-Lungen-Wiederbelebung schrittweise an.
Zum Abschluss waren sie alle einig: „Kein Mensch möchte in solch eine Notfallsituation kommen. Aber wenn dies der Fall ist, sind wir vorbereitet.“